27 Juni 2007

postmoderne kirchenmucke


Komme gerade von einem sehr geilen Konzert der "Lorenz Raab xy-Band". Kann ich nur jedermau empfehlen, wo gerne gute Musik hört. Das interessante ist die Mischung: Zwei Kontrabässe und ein Schlagzeuger machen einen dermaßenen Groove, dass die Schwarte kracht, während ein gebeugter Typ in Turnschuhen sehr gekonnt eine Zither mit allerlei Gerätschaften behämmert und das Signal durch einen Vox AC30 jagt (das ist so ein nobler Gitarrenverstärker für Brit-Popper). Der Maestro genießt das und gibt immer mal wieder wunderschöne Jazzmelodien auf seiner Trompete zum Besten oder pustet rhythmisches Rauschen in den Raum. Da sitz ich und denk: Wahnsinn, wie gut kann Musik sein... Wär doch toll, wenn wir Jesus - Leute auch mal wieder Musik machen würden, die ganz bunt ist, schillert, weh tut, schreit, lacht, weint und Geschichten erzählt von einem Gott, der mindestens genauso bunt ist...

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9 Kommentare:

Anonymous Anonym hat geschrieben...

Vor allem, das wichtige ist, dass Kirche das zulässt. Ich denke da eher von evangelikaler Seite, wo man gerne von diesem Pop-Country-Lobpreis wegkäme und eher härtere, modernere Musikarten wie Punk und Metal einsetzen würde. Jedoch, von der evangelischen Kirche her gesehen ist so ein Pop-Country-Lobpreis das innovativste, was man sich vorstellen kann! Mich fasziniert immer, dass es damals so etwas wie Kirchenmusik gab, das heißt für mich, die hatten die innovativste, schrägste Musik der Zeit (z.B. Gregorianische Choräle). Und was du ansprichst: Diese Band könnte zwar in der Kirche spielen (also: Musik in der Kirche), es wäre aber viel interessanter, wenn es die Musik (von) der Kirche wäre. Also, man müsste einen Weg finden, diese Musik zu heiligen, oder, den Leuten vermitteln, he Leute, auch diese schräge Musik ist heilig.
Noch verwirrendere Gedanken von,
Pater Stefanus

Samstag, 30. Juni 2007 um 10:46:00 MESZ  
Blogger Barbara hat geschrieben...

Ich glaube man stellt sich immer zuerst die Fragen "Wie sollte Musik von Christen sein?" und "Wie können wir andere mit unserer Musik erreichen?" usw... .
Alles gute und sicher auch ehrliche Fragen, doch ich befürchte, dass man somit ungewollt ein fixes
"So hat es zu sein" - Bild erschafft, einen genauen Plan wie Musik klingen muss oder eben nicht, und wie Texte lauten sollen oder was auf keinen Fall enthalten sein darf...
Mir scheint als würden sich dann die Musiker und eben auch die Musik oft in dieses vorgelegte Schema pressen.
Gemeinden wollen sich oft zu etwas hinbewegen, den Stil ändern, maßgeschneidert für die aktuellen Besucher.
Für mich persönlich ist Musik dann berührend und mitreißend wenn sie ehrlich ist, egal ob Christ, Nichtchrist oder was auch immer. Eigentlich auch komplett unwichtig welche Musikrichtung. Man sollte die Musik spüren können, die Trauer sowie die Freude, den Spass, den Zweifel, die Angst, die Sehnsucht,... (Ich könnte jetzt Stunden mit dem Aufzählen verbringen).
All das was uns zu schaffen macht, doch auch die Dinge die uns erfreuen oder einfach nur die kleinen, neutralen alltäglichen Begebenheiten. Einfach alles sollte in der Musik Platz haben. Kein Auswahlverfahren, wie z.B "Das Instrument passt nicht mit diesem zusammen und der Stil passt nicht zu dem,..... und das und das ist nicht christlich, blablabla..." sondern Rhythmen, Melodien und Töne einfach passieren lassen, den Gefühlen freien Lauf lassen, zu schreien wenn man will oder einfach nur sanft die Gitarrenseiten berühren. Wie es für einen im Moment eben gerade ehrlich ist, denn so sollte man vor Gott stehen und auch Musik machen, mit offenem Herzen.
Damit will ich nicht sagen, dass alles nur Improvisation sein sollte, da das unrealistisch wäre, aber zumindest wenn Lieder und auch die Texte so entstehen würden, wäre das schon um einiges authentischer und bestimmt auch bunter.

Samstag, 30. Juni 2007 um 18:51:00 MESZ  
Anonymous Anonym hat geschrieben...

Erste Anmerkung: Habe mir die "Lorenz Raab XY-Band" angehört (also ein Lied): klingt wirklich gut. Klingt ein bisschen wie Jazz-Pop-Rock, was weiß ich. Also die in einer Kirche... geil.
Zweite Anmerkung: Barbara hat es wieder durchschaut. Die Gedanken, die man sich macht (besonders die Christen, ganz speziell die Lobpreisschreiber), behindern einem am meisten am guten Musik machen. Und auch beim Musik hören. Da denke ich mir bei Xavier Naidoo: "Warum kommt bei dem das Wort Jesus nicht vor. Und warum schreibt der Liebeslieder? An eine Frau?" Tja, sehr engstirnig, aber so wird man "erzogen". Die Wahrheit ist leider die: Man kann nicht sagen, was christlich ist, denn die Konstruktion des Christlichen (also drei Mal Jesus, einmal König, zweimal Retter im Liedtext) ist glaube ich noch unchristlicher als das christliche.
Dritte Anmerkung: Nochmals Lob an Barbara.
Konstruktiv blasphemische Gedanken formuliert,
Pater Stefanus

Samstag, 30. Juni 2007 um 22:23:00 MESZ  
Blogger Barbara hat geschrieben...

Blasphemisch?! Finde diese Bezeichnung sehr interessant. Hätte nicht daran gedacht dass meine Gedanken schändlich, frevelhaft, frevlerisch, lästerhaft, ruchlos, verbrecherisch, widerwärtig, abscheuerregend, abscheulich, gemein, gräulich, böse, unverzeihlich sind. Naja Hauptsache ist sie sind konstruktiv ;).

Sonntag, 1. Juli 2007 um 12:35:00 MESZ  
Blogger Benjamin hat geschrieben...

Leute, ich hab hier eigentlich auch nichts blasphemisches gelesen (darauf würde im AT auch die Todesstrafe stehen...) aber finds sonst voll gut, was ihr so schreibt... besonders Barbaras Ausführungen zu Musik, da kann ich mich 100pro anschließen.

Montag, 2. Juli 2007 um 10:38:00 MESZ  
Anonymous Anonym hat geschrieben...

Wegen blasphemisch: Ich habe ja nur meine Gedanken gemeint, genauer den Satz: Die Konstruktion des Christlichen ist das unchristlichste überhaupt. Also, ich wüsste schon ein paar, die mir Blasphemie hier unterstellen würden. Aber wie gesagt: Ich liebe konstruktive Blasphemie. barbara, du darfst dich als entlastet betrachten.

Donnerstag, 5. Juli 2007 um 14:22:00 MESZ  
Blogger Barbara hat geschrieben...

Sorry, ich sollte wohl meine Kontaktlinsen mal wieder reinigen ;), kann nicht mal mehr Beistrich von Punkt unterscheiden.

Donnerstag, 5. Juli 2007 um 20:56:00 MESZ  
Blogger oakleyses hat geschrieben...

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Samstag, 20. August 2016 um 03:48:00 MESZ  
Blogger oakleyses hat geschrieben...

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Samstag, 20. August 2016 um 03:56:00 MESZ  

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