25 September 2007

"Kunst an die Macht"... Die Revolution der Kunst

...fordert Jonathan Meese, deutscher Maler und Aktionskünstler. Wenn die Kunst regiert, wird alles gut. Er und andere Künstler verfügen nicht über die Kunst, die Kunst verfügt über sie. Er will, dass die Kunst regiert, dass die Kriege und Kämpfe in der Kunst stattfinden, nicht in der Realität.



Ein paar Gedanken von mir dazu:

Gott ist der Künstler, aber wir sind auch Künstler. Wir sollten eigentlich an seiner Arbeit mitmachen. Keine Ahnung, warum Gott uns da mitkritzeln lässt, schaut immer recht hässlich aus - im Vergleich zu dem, was er gemacht hat. Leider machen wir auch viel von dem kaputt, was er gemacht hat. Das muss ihn sehr wütend machen.

Ich glaube, Meeses Idee wird nicht aufgehen. Nicht die Kunst regiert, sondern die Künstler, weil Kunst vielleicht auch Ausdruck von Macht ist.

Trotzdem hat er was erkannt, was mir ein alter englischer Pfarrer mal gesagt hat, "...some Hindus worship elephants. At least they worship something bigger than themselves", oder was Bob Dylan singt: "... you gotta serve somebody. It may be the Devil or it may be the Lord, but you gotta serve somebody."
Diese Demut, die dem menschlichen Egoismus seinen Platz raubt, die ist gut.

Ich würde mich gerne mal mit Jonathan Meese unterhalten, wie er sich das vorstellt, vielleicht hab ich ja auch was falsch verstanden von dem, was das Fernsehen über ihn sagt.

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05 September 2007

Gedanken zu Greenbelt


Greenbelt Festival. Die größte Zusammenkunft von Emerging-Church - internen, -nahen und -interessierten Leuten. Was mich besonders bewegt hat:

Künstlerische Pracht: Ein Gottesdienst von Ikon (Irland) hat so gute Kostüme, Musik, Video etc., dass ich direkt mal wieder Lust auf Gottesdienst bekomme. Konzerte von Leuten wie Duke Special und Soweto Kinch hatten so viel Leidenschaft, Schönheit und Professionalität, dass ich direkt wieder mehr Bock auf Musik habe.

Inklusivität statt Monokultur: Hier fühlen sich auch "Outsider" sehr wohl. Der Typ, der in etwa sagte, "Oi becoim a Christian ... but oim as goi as eva!" ("Ich bin Christ geworden... aber ich bin so schwul wie eh und je!"), die Leute, die sich wohl nicht als Christen bezeichnen würden, aber sehr willkommen waren und gleichzeitig fromme Teenager, die die halbe Nacht die ältesten Lobpreishits zum Besten geben. (Ein Bekannter aus London gab als Begründung für sein Nicht-Zelten an, dass er lieber im Hotel schlafe. Außerdem meinte er, er würde - wäre er am Zeltplatz - diesen Kids nachts gegenübertreten und drohen, dass sie ihren Heiland schneller als erwartet treffen würden). Wirft alles Fragen auf.

Oh ja und sonst warens eher persönliche Sachen: Wertvolle Gespräche, eine verreckte Karre und dieses eine Lied von Duke Special, das will einfach nicht mehr raus ausm Ohr...

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